5 Dämmstoffe für die Perimeterdämmung auf einen Blick.
Mit Inkrafttreten der Energieeinspar-Verordnung 2014 (EnEV) hat die Bedeutung von Perimeterdämmungen deutlich zugenommen. Denn die EnEV stellt hohe Anforderungen an die Wärmedurchlässigkeit auch erdberührter Bauteile von Gebäuden. Wir haben fünf Dämmstoffe miteinander verglichen und zeigen Ihnen im Folgenden die Vor- und Nachteile im Überblick.
In aller Kürze: Das ist Perimeterdämmung.
Als Perimeterdämmung bezeichnet man die Wärmedämmung erdberührter Bauteile von Gebäuden und Bauwerken an ihrer Außenseite. Diese kann sich unterhalb der Bodenplatte eines Gebäudes oder an der Außenseite einer im Erdreich eingebundenen Kelleraußenwand befinden.
Die Dämmung muss wasser- und druckbeständig sein – und sollte möglichst wenig Wärme passieren lassen. Dazu gibt die EnEV Referenz-U-Werte vor. Die außenseitige Perimeterdämmung führt außerdem zur Erhöhung der raumseitigen Oberflächentemperaturen dieser Bauteile und vermeidet Bauschäden zum Beispiel durch Schimmelbildung.
Für eine EnEV-konforme Perimeterdämmung kommen verschiedene Dämmstoffe infrage. Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf davon vor:
Zellulose
Mit der Zellulosedämmung lassen sich Gebäude ökologisch vorteilhaft dämmen. Sie wird aus Zeitungspapier gewonnen – Ausgangsmaterial ist also Holz. Um dennoch den Brandschutzvorgaben gerecht zu werden, wird die Zellulose durch Zugabe von Mineralstoffen schwerer entflammbar gemacht. Die verschiedenen Ausführungen im Handel reichen vom losen Einblasdämmstoff über Dämmplatten bis hin zu Dämmpellets und sind auch rein biologisch hergestellt erhältlich.
Vorteile | Nachteile |
Hohe Wärmedämmung, U-Wert ca. 0,040 W/(m²K) | Brandschutzklasse B2 (normal entflammbar), kürzere Feuerwiderstandsdauer als bei anderen Dämmstoffen |
Fugenlose und diffusionsoffene Dämmung ohne Wärmebrücken (besonders bei Einblasdämmung) | Einblasdämmung nur von Fachfirmen mit geeigneter Ausstattung zu leisten |
Guter Hitzeschutz durch große Speicherkapazität | |
Widerstandsfähig gegen Schimmel und Ungeziefer | |
Effektiver Schallschutz | |
Günstige und schnelle Verarbeitung | |
Als Naturdämmstoff relativ günstig |
Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)
Vor allem unter seinem Handelsnamen Styropor® bekannt, handelt es sich bei EPS um ein leichtes weißes Dämmmaterial, das in Form von Platten angeboten wird. Die Grobporigkeit des Hartschaums lässt sich auf das Herstellungsverfahren von EPS zurückführen: Dabei wird ein Granulat in heißem Wasserdampf aufgeschäumt, sodass seine Partikel verkleben, ohne vollständig miteinander zu verschmelzen. Die Durchlässigkeit von EPS für Luft und Wasserdampf variiert je nach Hersteller.
Vorteile | Nachteile |
Geringer U-Wert, ca. 0,035 W/(m²K) | Brandschutzklasse B2, bei Brand können sich starker Qualm und giftige Gase bilden |
Dämmdicke von nur 14 cm nötig, um EnEV-Vorgaben zu erfüllen | Herstellung auf Basis von Erdöl |
Sehr langlebig, verwittert nur langsam | Bei Verarbeitung Feinstaubbildung möglich |
Extrem feuchtebeständig | |
Geringes Eigengewicht, dadurch gutes Handling | |
Äußerst günstig |
Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS)
Im Gegensatz zu EPS ist XPS – auch als Styrodur® bekannt – homogen und feinporig. Es lässt nur wenig Luft, Wasser und Wasserdampf passieren, entsprechend gering ist auch die Aufnahme von Wasser.
Vorteile | Nachteile |
Geringer U-Wert, ca. 0,035 W/(m²K) | Brandschutzklasse B2, bei Brand können sich starker Qualm und giftige Gase bilden |
Dämmdicke von nur 15 cm nötig, um EnEV-Vorgaben zu erfüllen | Herstellung auf Basis von Erdöl |
Extreme Festigkeit, dadurch sehr formbeständig | Bei Verarbeitung Feinstaubbildung möglich |
Preisspanne in der Regel höher als die von EPS |
Schaumglas
Auch als FOAMGLAS® im Handel, bezeichnet Schaumglas einen mineralischen Dämmstoff. Um ihn herzustellen, werden die Ausgangsstoffe – darunter Recyclingglas oder Quarzsand – zu Glas eingeschmolzen und zermahlen. Mithilfe von Kohlenstoff wird es anschließend unter großer Hitze aufgeschäumt. Die so entstehenden Blöcke werden zu Dämmplatten zugeschnitten.
Vorteile | Nachteile |
Geringer U-Wert, ca. 0,045 W/(m²K) | Starr, keine beliebige Formung möglich |
Dämmdicke von nur 16 cm nötig, um EnEV-Vorgaben zu erfüllen | Schlechte Schalldämmung |
Extrem langlebig | Relativ teuer |
Kein Schwinden oder Kriechen | |
Individuelle, einfache Verarbeitung mit Sägeblättern |
Calciumsilikat
Calciumsilikat besteht aus den mineralischen Bestandteilen Siliziumdioxid (Sand) und Kalziumoxid (Kalk). Die Dämmplatten zeichnen sich durch hohe Feinporigkeit und die Fähigkeit aus, sehr gut Wasser aufzunehmen und abzugeben.
Vorteile | Nachteile |
Gute Schneid- und Sägefähigkeit | Vergleichsweise hoher U-Wert, ca. 0,065 W/(m²K) |
Hohe Feuchtigkeitsaufnahme | Dämmdicke von 24 cm nötig, um EnEV-Vorgaben zu erfüllen |
Mit bestimmten baulichen Vorgaben für Altbauten vereinbar | Relativ teuer |
Resistent gegen Schimmel |
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